Wenn aus Büchern Schätze werden.
Poesie auf 190 Seiten
Werbung | Erscheinungsdatum Erstausgabe: 23.04.2018 Verlag: C. Bertelsmann
Fester Einband 190 Seiten Genre: Roman
Würde wie immer ein neuer Morgen anbrechen, ohne dass sich auf der Welt etwas verändert hatte?
(S.5)
Einem Mann wird ein Gehirntumor diagnostiziert, an dem er binnen kurzer Zeit sterben wird. Als er mit dieser Gewissheit heimkehrt, erscheint ihm der Teufel in Gestalt seines eigenen Spiegelbildes und schlägt ihm einen Pakt vor. Doch wie es schon immer war, ein Pakt mit dem Teufel ist nie zu unterschätzen.
Was brauchen wir wirklich im Leben, um glücklich zu sein? Unser namenloser Protagonist muss genau das für sich selbst herausfinden. Denn der Pakt mit dem Teufel sieht vor, dass jeden Tag, den er länger auf der Erde verweilen darf, eine andere Sache für immer verschwindet. Klingt machbar, denkt er sich. Da gibt es haufenweise Flecken in der Küche, auf die er verzichten kann, dreckiges Geschirr, Spinnweben. Doch so einfach ist es nicht, ist es nie gewesen. Denn der Teufel war schon zu Zeiten Fausts ein gerissener Widersacher. Natürlich wäre es für uns ein leichtes, auf solche Nichtigkeiten zu verzichten. Doch wie wäre es mit Musik? Filmen? Katzen?
Was wäre, wenn alle Katzen von der Welt verschwänden berührt eine Saite in mir, die sich mit solchen Fragen immer wieder auseinander setzt. Was ist wirklich wichtig, damit wir glücklich sind? Sind es Telefone, damit wir unsere Lieben immer anrufen können, wenn wir es wollen? Waren die Menschen früher unglücklich, weil sie kein Smartphone hatten, auf dass sie den Großteil des Tages starren konnten?
Sind es Richtlinien und selbstauferlegte Grenzen wie Tage, Monate, Zeiten, die uns zu glücklichen Individuen machen? Oder sind es doch die Lebewesen um uns herum, die für uns ein Leben lebenswert machen? Stellen wir anderes Leben über unseres? Oder sind wir Egoisten?
Um etwas zu bekommen, muss man auf etwas anderes verzichten.
(S.168)
Fragen über Fragen, denen man sich innerhalb dieser kurzen Lektüre widmen kann. Der Protagonist kam mir näher, je länger ich in seinem Leben verweilte. Seine zerrüttete Familie, das langweilige Leben, zu dem er sich selbst verdammte, die unausgesprochenen Worte, die verlorene Zeit.
Genki Kawamuras Roman Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden ist eine gelungene, moderne Art der Gretchenfrage: Nun sag, wie hast du’s mit …? Was wärst du bereit zu opfern, um selbst zu überleben?
Nicht nur für Liebhaber japanischer Literatur eine Leseempfehlung, sondern auch für all jene, die es ein wenig melancholisch und nachdenklich mögen.
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.4 ★★★★
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitsstellung des Rezensionexemplares!
Das Buch ist mir auch schon aufgefallen. Deine Rezi lässt es nun ein wenig höher auf meiner Liste klettern. Danke dafür. 🙂
Liebe Grüße
Miri
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Sehr gern doch! Das ist wirklich ein schönes Büchlein, dass sehr zum nachdenken anregen kann 🙂
Liebe Grüße!
Gabriela
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Hört sich sehr interessant an, das Buch wandert definitiv auf meine Liste! 🙂
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Wunderbar, dann hoffe ich dass es dir gefallen wird 😊
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Hallo Gabriela,
auch in mir hat das Buch etwas zum Klingen gebracht, ich fand es wunderbar!
Ich hab dich hier verlinkt.
Gruß,
Daniela
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Huhu Daniela!
Ich fand, es war auf jeden Fall ein besonders Buch, an dass man sich erinnern wird 🙂
Und vielen Dank für die Verlinkung!
Liebe Grüße!
Gabriela
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